2086--Sturz in die Zukunft by Robert A. Heinlein

2086--Sturz in die Zukunft by Robert A. Heinlein

Autor:Robert A. Heinlein
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Mantikore-Verlag
veröffentlicht: 2015-04-15T00:00:00+00:00


VII

Kurz nach dem Frühstück wurde Perry ausführlich von fünf Psychiatern befragt. Joseph war anwesend und erleichterte die Arbeit. Das Gespräch schien belanglos. Einmal verwickelte einer von ihnen Perry in eine angeregte Diskussion über die Auswirkungen, die die Erfindung des Flugzeugs auf logistische Probleme im Krieg hatte. Aus irgendeinem Grund schienen die anderen diesem Gespräch interessiert zu folgen. Ein Anderer fragte nach einigen Details über Sitten und wie Kadetten bestimmte »Verhältnisse« sahen und bis zu welchem Grad sich das gesellschaftliche Leben eines Kadetten von dem eines zivilen Studenten unterschied. Als es Zeit fürs Mittagessen wurde, waren sie zufrieden und vertagten die Sitzung.

Perrys Gerichtsverhandlung wurde für vierzehn Uhr angesetzt. Sie stellte sich als antiklimatisch heraus. Auf Anraten seines Anwalts bestätigte er die Fakten der Beschwerde und bat um eine Verhandlung ohne Geschworene. Der Untersuchungsrichter bejahte dies und verlas die Resultate des psychiatrischen Gremiums. Dann sagte er zu Perry:

»Junger Mann, dem Gremium zufolge sind Sie faktisch unvertraut mit unseren Sitten im Bereich der gesellschaftlichen Maßregelung. In Begriffen, die Ihnen vertraut sind, heißt das, man hat Sie für schuldig befunden und ich werde jetzt das Urteil verkünden. In anderen Begriffen, die Ihnen vertraut sind, heißt das, man hat Sie untersucht und für krank befunden, und ich werde jetzt ein Rezept gegen Ihre Krankheit ausstellen. Wenn Sie es nicht wollen, müssen Sie die Medizin nicht einnehmen, doch hoffe ich, dass Sie es tun werden. Die Ergebnisse des Gremiums sind ermutigend, wenn auch etwas erschreckend, und ich glaube, Sie werden sich gänzlich erholen.«

»Mit Verlaub des Gerichts?«

»Welcher Verlaub? Oh, ja, sicher. Nur zu.«

»Was ist die Alternative zur Behandlung?«

»Die Alternative ist Verfemung, damit meine ich, Sie werden zum Eingang eines Reservats begleitet, das für unkooperative Individuen eingerichtet wurde, wobei ihr Guthaben in bewegliches Gut Ihrer Wahl umgewandelt wird. Sie können aber auch, wenn Sie es wünschen, in ein anderes Land auswandern, das gewillt ist, Sie aufzunehmen.«

»Was geschieht, nachdem ich in die Verfemung eingetreten bin?«

»Sie müssen den Eingang durchschreiten. Was danach passiert, ist nicht mehr Sache des Staates.«

»Wie lange muss ich im Reservat bleiben?«

Der Richter zuckte mit den Schultern und gab keine Antwort.

»Ich wähle die Behandlung. Ich war einfach neugierig wegen der anderen Sache.«

»Sehr gut. Aus dem Bericht entnehme ich, dass man von Ihnen bestimmte, typische moralische Reaktionen zu erwarten hat mit einer generellen aristokratischen Klassifizierung. Erkennen Sie meine Autorität an?«

»Ja, Euer Ehren.«

»Ich werde Sie bitten, ein Versprechen abzulegen. Sie müssen das nicht, wenn es Ihnen missfällt. Ich möchte Ihr Versprechen, dass Sie von jedweder Gewalt gegenüber jedweder Person, einschließlich Ihnen, aus jedwedem Grund absehen, bis man Sie für geheilt erklärt oder bis Sie zu mir kommen und mir erklären, dass Sie ihr gegebenes Wort zurückziehen. Werden Sie es tun?«

»Das ist nur recht und billig. Ich verspreche es.«

»Gut. Ich werde Ihnen jemanden, der selbst keine Behandlung benötigt, als Bewährungshelfer zuweisen. Wer ist Ihr nächster Bekannter?«

Perry sah verwirrt aus. »Nun, ich glaube, ich habe keinen nächsten Bekannten.« Während er sprach, trat Diana vor. Der Richter lächelte.

»Ist sie Ihre nächste Bekannte?« Beide nickten. »Nun gut, Sie müssen verstehen, dass sie mir gegenüber Rechenschaft darüber ablegen wird, dass die Anweisungen des Gerichts befolgt werden.



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